Interessant, was so ein Koerper eigentlich aushaelt. Wichtig war, den Inhalt des Rucksacks soweit zu reduzieren, dass ein langes Gehen damit ueberhaupt moeglich wurde. Zu Beginn ist mir regelmaessig die rechte Huefte eingeschlafen, da der Rucksack genau auf irgendeinen Nerv gedrueckt hat. Dann zieht man die Tragegurte noch fester und verlagert somit die Schmerzen von der Huefte in die Schultern. Und der Ausspruch: Nach einer Woche hast du dich an den Rucksack gewoehnt stimmt bei mir auch nicht. Er ist, obwohl schon wesentlich abgespeckt, immer noch schwer. Was bei unserer Tour besonders zu tragen kommt ist die Tatsache, dass wir von einem Tal ins andere Tal gehen. Steile Taeler und hohe Berge belasten besonders beim Hinuntergehen das Gebein. Bei mir ist es das linke Knie, bei Fredi der rechte Knoechel. Gehen beide bereits mit Strumpf. Nutzt aber nicht wirklich. Knie und Knoechel sind am Abend immer angeschwollen. Da hilft auch ein Ruhetag nicht wirklich. Ist einfach zu wenig, um den Koerper wirklich regenerieren zu lassen. Blasen gibt es dafuer keine an den Fuessen. Haben uns gut verpflastert. Und der Rest geht schon. Muss halt ein bisschen beissen. Auch der taegliche Wecker an Fedis Uhr wird zum Feind. Du willst nicht aufstehen. Du weisst aber genau, dass es dir nichts nutzt, dich unter der Decke zu verkriechen. Wir wollen nach Chamonix und das bedeutet taegliches Hatschen. Da ist es dann schon sehr gut zu zweit zu sein. Alleine bliebe ich an so manchen Tagen liegen. Fredi ist da so herrlich gnadenlos…

Der Vorteil ueber die Berge von Tal zu Tal zu gehen ist natuerlich, dass du immer genuegend zu essen hast. Und da ist die Kueche im Piemont ein wahres Gedicht. So ein Abendessen besteht schon aus bis zu 8 Gaengen und dauert halt auch dementsprechend lange. Du brauchst auch dein Essen nicht auszusuchen. Es gibt nur ein Menue. Angenehm fuer uns, da wir die franzoesische Speisekarte sowieso nicht lesen koennen. Abgenommen haben wir dadurch sicher nicht.

Das Thema Internet ist in diesen Bergtaelern kein Thema. Es geht offensichtlich auch ohne. Der letzte Beitrag war am PC vom Gemeindeamt in Sambuko geschrieben. Jetzt zurueck in der Tourismusmetropole Chamonix habe ich freien Internetzugang im Hotel. Angenehm.

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