Feldkirch
Was machst du an einem Sonntag bei herrlichem Sonnenschein und einem See so groß wie der Wolfgangsee? Eine Bootsfahrt! So angenehm kann wandern sein. Sitzen mit unseren großen Rucksäcken mitten unter den anderen Touristen, welche uns naturgemäß etwas eigenartig ansehen. Zum Glück fragt uns keiner was wir hier machen. Die Erklärung, dass wir eigentlich nach Hause gehen, hätte sicherlich zu noch mehr ungläubigen Staunen geführt. So geniessen wir die Fahrt und blicken bereits auf den letzten Höhenzug, der uns noch von Österreich trennt. Wir nächtigen in Walenstadt und gehen am nächsten Tag über Lüsiss bis zum Vorderen Palfris, wo wir ein letztes Mal in der Schweiz und auch in den Bergen nächtigen.
Wenn du da so auf der Terrasse sitzt und du gegen Westen blickst, wo du eigentlich hergekommen bist, wird dir klar, dass es fast 9 Wochen sind, seitdem du diesen Tripp begonnen hast. Eine sehr lange Zeit. Wenn du zurückdenkst, was sich da so alles ereignet hat, fallen dir sehr viele, sehr schöne Sachen ein. Highlight war sicher die Besteigung des Mont Blanc. Aber es wird so ein Tripp dann auch zur mentalen Herausforderung. Es kommt dann schon die Frage, warum tu ich mir dies eigentlich alles solange an. Denn die Geschichte mit „Die Beine oder Schultern gewöhnen sich schon an das Gewicht und das Gehen“ ist wirklich ein Märchen. Trotzdem wir das Gewicht der Rucksäcke reduziert haben, schmerzen die Glieder jeden Abend. Mein Knie und Fredis Knöchel melden sich immer wieder. Und der Kopf? Der versteht diese Tour schon lange nicht mehr. Wir haben daher gemeinsam beschlossen, diesen 3ten Leg in Feldkirch zu beenden. Es wäre in der verbleibenden Zeit möglich gewesen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, nach Wien zu gelangen. Es wäre aber sicher kein Genuß mehr gewesen. Auch sind wir mit dem Erreichten durchaus zufrieden und werden in den nächsten Jahren die Strecke Feldkirch -Wien weitergehen.
Es war ein tolles Erlebniss, eine neue Erfahrung und eine große Herausforderung. Dies alles wäre mir alleine nicht möglich gewesen. Ich danke daher meinen Bergkameraden Wolfgang, Heinz und besonders Alfred.K. für diese schöne Zeit!!
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