3. Februar 2009

Los gehts

Jetzt wird es ernst. Das stuermische Wetter beruhigt sich langsam (2 Tote auf Martinique) und die erforderlichen Arbeiten sind abgeschlossen. Heute haben wir noch den Windgenerator in Betrieb genommen, da der erst 200 Betriebsstunden alte Hauptgenerator auf St. Maarten nicht zu reparieren war. Jetzt sollte genuegend Strom fuer das Bordsystem zur Verfuegung stehen. Und sollte es keinen Wind geben, fahren wir sowieso unter Motor und laden automatisch die Batterien. Auch Proviant ist genuegend vorhanden. An jedem nur moeglichen Platz findet sich Proviant. Ist aber notwendig, da 7 Leute doch einiges essen und trinken. Meine und Christians Notration besteht aus einer Bergsteiger, einer Packung Kaminwurzen, scharfen Senf und 4 Packungen Mannerschnitten. Sollte genuegen.

Gestern gab es dann das endgueltige Skipperbriefing fuer die Ueberfahrt.  Wir haben die ungefaehre Route besprochen ( zuerst Nord Richtung den Bahamas, diese ca. 400 Meilen oestlich passieren und dann auf Nordost drehen). Es ist wahrscheinlich, dass wir in der Mitte des Atlantiks am Weg zu den Azoren keinen oder sehr wenig Wind haben. Julian ist aber ein Profi. Neben den 600 Litern fuer den Motor, (wir koennen auch den Abnteil des Hauptgenerators verwenden da dieser sowieso nicht funktioniert) behaelt er sich noch 20 Liter in Reserve. Diese waren in der Vergangenheit verantwortlich dafuer, ob wir einen Tag frueher oder spaeter zu meinem Bier auf Hotra (Azoren) komme. Meistens spiegelglattes Wasser. Und nach 16 Tagen hast du sicher Lust auf ein sehr grosses Bier.

Somit verabschieden wir beide uns auf geplante 16Tage und melden uns wieder von den Azoren. Verfolgen koennt ihr uns ueber die „Aktuelle Position“. Ciao

2. Februar 2009

Horta/Azoren

Do sa ma!! Nach fast 16 Tagen auf See sind wir gut in Horta auf den Azoren angekommen. Auf unserer Ueberfahrt hatten wir keinen Wind, wenig Wind und viel Wind. Unser bestes Ergebniss waren 195 sm in 24 Stunden. Da faehrst du schon mit 8 bs 9 Knoten durchs Wasser. Und natuerlich durch de Wellen. Weil: Wo Wind, da Wellen. Ist nicht wirklich schlimm, solange du etwas siehst. Anstrengend wird es in  der Nacht. Da siehst du naemlich gar nichts mehr. Du kannst nicht erkennen, ob da jetzt eine Welle auf dich zukommt oder nicht. Du erkennst auch keinen Unterschied mehr am Horizont, wo das Wassr aufhoert und der Himmel beginnt. Da wird so manches Licht eines vermeintlichen Bootes Stunden spaeter zum Stern am Himmel. Du kannst dich einfach an nichts mehr orientieren. Der einzige Bezug den du hast sind die Instrumente am Masten. Leuchtend rot. Und du starrst drauf, sollange du am Ruder stehst und du deinen Kurs zu halten versuchst. Wenn du da die Wache zwischen 02:00 und 06:00 am Morgen hast, werden die Zahlen am elektronischen Kopass wirklich zum Feind. Egal wie sehr du dich bemuehst, sie springen immer wieder herum und zeigen nie den Kurs an, den du fahren moechtest. Und das Boot selbst versucht auch seinen eigenen Weg zu gehen. Es ist wirklich anstrengend, all dies zu beherschen und halbwegs die Richtung beizubehalten. Es ist aber alles gut gegangen und einen wirklichen Sturm hatten wir zum Glueck nicht. Die Azoren selbst sind huegelig und total gruen. Die Haueser weiss und gedeckt mit roten Daechern. Ueberhaupt ist es sehr sauber hier. Ganz anders alls wir es aus der Karibik gewohnt waren. Weiter geht es jetzt, indem wir morgen die Azoren verlassen und nach Southampton aufbrechen. Sollte in 10 Tagen zu schaffen sein. Na dann!!!

1. Februar 2009

Southampton

Gestartet wurde der letzte Abschnitt der Atlantiküberquerung am 26.05.09 gegen 09:30. Christian und die beiden anderen Crewmitglieder, deren Reise in Horta endete, winken uns noch lange vom Steg der Marina aus zu. Schade, dass sie aus Zeitgründen nicht bis nach England mitfahren konnten. Der Wind war gut und die Richtung stimmte, sodass wir in den ersten 3 Tagen fast 600sm zurücklegen konnten. Dann wars aber vorbei mit dem Wind und wir bewegten uns abwechselnd unter Motor und dann doch wieder unter segeln. Auch die Windrichtung war gegen uns, sodass wir eher gegen Spanien als nach England segelten. Du siehst auf denn Bildschirm und die Richtung deines Bootes entfernt sich immer mehr von deinem geplanten Ziel. Also wieder Motor an und hoffen, dass nicht wieder alle paar Stunden der Dieselfilter getauscht werden muss. Aufgrund dieser Mixtour aus segeln und motoren und der zunehmenden Strömung aufgrund der grossen Gezeitenunterschiede in Frankreich legten wir einen zusätzlichen Stopp auf Alderney, eine der Kanalinseln, ein und füllten die fast leeren Dieseltanks. Dann ging es nach Cherbourg. Und tatsächlich. 2x in 24 Stunden  schaust du von der Hafenmole auf dein Segelboot hinunter. Der Tidenhub bewegt sich hier zwischen 4 und 5 Meter. Welch ein Unterschied zum Mittelmeer! Dann nochmals gutes Abendessen und ab geht es in einer Nachtfahrt über den Ärmelkanal Richtung England. Wetter wird stürmisch und kalt. British Summer, eh klar. An der Isle of Wight vorbei, treffen wir gegen 11:00 Uhr in der Marina nahe Southampton ein. Geschafft!! Teil 2 meiner Reise ist somit zu Ende. Weiter gehts ab 01.07. mit der Anreise nach Nizza und der anschliessenden Alpenquerung.