Race Tag 1
Start zu dem heutigen 1. Rennen war fuer unsere Klasse um 12:15. Gott sei Dank, da es gestern bei einer grossen Party Lifemusik und Gratisrum gegeben hat (Mount Gay Rum). Auch unsere Crew war dort verterten, aber waehrend des Rennens alle auf ihrem Posten. Wirklich gut.
Nun zum Rennen selbst. Selben Bedingungen wie wir sie gestern beim 2. Training vorgefunden haben. Wind aus Nordost bis Ost zwischen 20 und 25, in Boen bis 30 Knoten. Welle wieder zwischen 1,5 und 2 Meter. Christian wieder als Grinder am Vorsegel und ich am Gross. Da kann es schon passieren, dass Christian bei der Wende bis zu den Knien im Wasser steht. Wenn er Glueck hat. Hat er Pech, sind seine Haare bis zur naechsten Wende wieder trocken. Da hab ich es hinten am Gross etwas leichter. Kann aber auch ziemlich fordernd sein, Gross, Baumniederholer, Traveller und Backstage zu trimmen. Vor allem dann, wenn du dem Rudergaenger hilfst und das Gross staendig fierst um es im naechsten Moment wieder dicht zu holen. Julian unser Skipper und Taktiker empfiehlt dann immer wenn du denkst es geht nichts mehr, an deine Exfrau oder -Exfreundin zu denken. Vor allem dann, wenn es wieder Probleme mit dem Spinnaker gibt. Aber er hat Recht. Wenn du am Ende des Rennens nicht total fertig bist, hast du nicht um jede Sekunde gekaempft. Und letztes Jahr waren zwischen Platz 2 bis 4 nur ein paar Sekunden. Und das nach 6 Wettkampftagen!
Allso gehen wir jetzt italienisch Essen , (Spaghetti!!) und dann zeitig schlafen. (Wahrscheinlich). Morgen fuehrt uns der geplante Kurs in den Nordwesten der Insel. Wird sich nicht ausgehen, wieder einen Bericht zu schreiben. Hole ich aber nach.
Bis dann
Race Tag 2und 3
Hart, anstrengend und viele blaue Flecken. Bin zwar nicht das erste mal auf Regatta aber in so kurzer Zeit war ich noch selten so kaputt. Gibt zwar immer wieder Partys, aber wir gehen relativ zeitig ins Bett. Mir ist unklar, wie manche Leute den naechsten Tag ueberstehen. Gestern ging es von Falmouth Harbour nach Dicksenbay, Fort James. Wetter und Welle wie immer. Viel Wind und auch die Wellen werden nicht kleiner. Unser Boot kann sehr gute Hoehe am Wind fahren, aber der Speed ist nicht so toll. Das holen wir dann alles wieder am Vorwindkurs auf. Wir benutzen einen Genacker und der Trimmer versteht sein Handwerk. Da gehts uns am Gross dann etwas besser. Viel Arbeit aber, wenn eine Halse angesagt ist. Mit der Taktik von Julian und ihn als Rudergaenger wenn es erforderlich wird, konnten wir den 5ten Platz erreichen. Das ergab dann in der Gesammtwertung Platz 8. (von 28). Not bad. We have to fuck the others off, wuerde Julian jetzt sagen. Ein echter Racer.
Heute ging es die selbe Strecke wieder zurueck. Auch diesmal hatten wir einen guten Start. Der Start verlaueft hier ueberhaupt sehr gesittet. Keine solche Schreierei wie bei der ASW oder in Marmaris. Organisatorisch kann sich die Antigua Sailing Week aber nicht mit diesen Regatten vergleichen. Eroeffnung war gar keine, Tagessieger werden nicht erwaehnt und so gemeinasame Events mit Essen und Lifemusik gibt es von der Organisation gar nicht. Keine Ahnung was die mit der Nenngebuehr machen. Segelrevier super, Rest teuer oder maessig organisiert. (Es gibt 4 Duschen fuer alle Maenner!!)
Wir haben heute jedenfalls wieder hart gearbeitet (ein Block ist waehrend dem Amwindkurs an der Grossschot geplatzt!) und werden auch Morgen wieder versuchen unseren Platz zu halten. Heutiges Ergebniss liegt leider noch nicht vor.
Race Tag 4
Waren die Wetterbedingungen bisher schon recht ordentlich, so hat sich eine Aenderung bereits mit heftigen Regen und starken Wind in der Nacht angekuendigt. Heute hatten wir sehr viel Wind und sehr hohe Wellen, (bis zu 3 Meter) sodass wir im 1ten Reff gestartet sind. Start war wieder o.k. und wir waren wieder vorne mit dabei. Hatten das Boot am Amwind- kurs gut unter Kontrolle und stachen so durch die Wellen. Waren auch nicht lange trocken. Aber so ist halt segeln. Julian war sich nicht ganz sicher, ob seine Entscheidung im 1ten Reff zu fahren, die richtige war. Hat sich aber von selbst erledigt. Waehrend ich das Gross trimme, wir brauchten maximale Hoehe zur naechsten Luvboje, ist uns mit lauten Knall die Reffleine gerissen. Im ersten Augenblick dachten wir alle:“ Oh Gott, nicht schon wieder der Block an der Grossschot!“ Einzig Julian hat sofort ueberrissen, was passiert war. Nicht weiter schlimm. Schuetteten das Gross aus und weiter ging die Fahrt. Ab jetzt war es aber Schwerarbeit am Gross, da wir permanent fierten und wieder dichtholten. Trotz des heftigen Winds, setzten wir am Vorwindkurs wieder den Genacker und erreichten damit eine Geschwindigkeit von bis zu 11 Knoten. Nach 2,5 Stunden hatten wir es geschafft und sind ueber die Ziellienie. Das mit haengen und wuergen, da wir es nicht schafften, auf einem Bug diese zu ueberschreiten. Also 50m vor der Ziellinie noch schnell 2 Wenden eingelegt. (Marmaris laesst gruessen!) Dann waren wir drueber. Hatten aber trotz dieses kleinen Missgeschicks ein gutes Gefuehl, vorne mit dabei zu sein. Und dann das Ergebniss: 2ter in der Tageswertung, 1ter in der Gesamtwertung. Schaut gut aus, wenn auf der Ergebnissliste dein Boot ganz oben steht. Fuer heute ein wirklich schoenes Gefuehl. Fuer heute desshalb, da wir diesen Platz sicher nicht halten koennen. Wir profitierten vom Missgeschick der anderen Boote. Realistischerweise wird es ein Platz 4 oder 5 werden. (Wenn nicht ein grobes Missgeschick passiert) Aber mit etwas Glueck und ein bisschen Pech bei den anderen Booten, schaffen wir vielleicht doch Rang 3. Der Leitsatz unser Crew „Lets try to fuck the others“ ist sicher im Sinn von Julian. Mal sehen, ob wir es schaffen.
Race Tag 5 und 6
Am 5ten Wettkampftag ging es von Nelson Dockyards nach Jolly Harbour. Selben Wetterbedingungen als die Tage davor. Nicht ganz soviel Wind wie am 4ten Wettkampftag, aber doch konstant zwischen 18 und 22 Knoten. Welle war an diesem Tag nicht das Thema, da unser Kurs ueberwiegend Vorwindkurs war. Immer wieder ein schoenes Gefuehl, wenn die Welle unter dir durchgleitet und das Boot richtig zu surfen beginnt. Der Start war entspannt und wir waren wieder vorne mit dabei. Man merkte jetzt richtig, dass sich die Crew anfaengt zu synchronisieren. Die Halsen bei dem doch recht anstaendigen Wind und das Wechseln des Genackers von einer Seite auf die andere ging richtig gut. Kein Missgeschick wie an den Tagen davor und so waren wir gegen 14:00 ueber der Ziellienie in Jolly HarborPlatz 5 in der Tageswertung unserer Klasse und Punktegleich an 2ter Stelle in der Gesamtwertung der Cruiser. Mehr konnten wir nicht erwarten.
Jetzt am 6ten Wettkampftag war natuerlich jeder hoch motiviert, da es moeglich war, doch noch Gesamtdritter zu werden. Der Kurs war in umgekehrter Richtung, also zurueck von Jolly Harbour nach Nelsons Dockyard. Ueberwiegend Amwindkurs. Und jetzt hat sich auch das Wetter geaendert. Der Wind wird immer schwaecher und somit die Wellen etwas niederer. Alles Bedingungen, die unserer Crew und unserem Boot entgegen kamen. Skipperbriefing war kurz und buendig. Wenn wir es wirklich wollen und daran glauben und unsere Manoever wie bisher machen kann es klappen. Er der alte Fuchs hatte natuerlich auf solche Windverhaeltnisse spekuliert und eine neue wesentlich groessere Genua vorbereitet. Unglaublich, wie das Boot ansprang, sobald wir diese gesetzt hatten. Wir waren am Start besser als je zuvor und konnten die in der Wertung vor uns liegenden Boote lange Zeit in Schach halten. Wir segelten was das Zeug hielt und Julian ist ein echter Racer. Unwahrscheinlich, was da an Kraft und Wille rueberkommt. Nach guten 3 Stunden fuhr das erste Boot unserer Klasse ueber die Ziellienie. Wichtig war jetzt, dass der Abstand zu uns nicht zu gross wurde. Und dann waren wir ueber der Linie. Langes Zittern und Bangen, da jeder wusste es wird knapp. Und dann das Ergebniss: Tagessieg, und Platz 3 in der Gesamtwertung!!!. Und das bei so einer Regatta. Toll!
St. Maarten
Nachdem der Stress von der Regatta vorbei war, sind wir recht gemuetlich von Antigua nach St. Maarten gesegelt. Ist doch etwas anderses so zu segeln als permanent unter Druck zu stehen. Wie man am Ergebniss sehen konnte, hat es sich aber ausgezahlt. St. Maarten ist geteilt in einen hollaendischen und franzoesischen Teil. Der schoenere Teil soll der franzoesische sein, der infrastrukurell bessere Teil ist der hollaendische. Viel haben wir davon aber nicht mitbekommen, da Julian ein umfangreiches Programm fuer uns erstellt hat. Das Boot wird jetzt fuer den Atlantiktoern vorbereitet und das heisst unter anderem Wechsel der Segeln in den Cruisingmode und Reparatur aller schadhaften Teile. Ein Thema welches noch nicht erledigt werden konnte ist die Reparatur unseres Generators. Da wir dies nicht selber machen koennen, sind wir auf den Servicemann hier auf St. Maarten angewiesen. Julian telefoniert des oefteren mit ihm, zuckt dann aber immer fast aus weil der Typ offensichtlich so ein „Maybe tomorrow“ Typ ist. Bis heute war er noch nicht da und eigentlich wollen wir morgen nachmittag unsere Reise ueber den Atlantik antreten. Auf dem Boot selbst wird der Platz immer enger, da neben den verscheidenen Segeln und anderen Segelsachen, jetzt auch noch Proviant, Wasser und Diesel fuer die Fahrt auf die Azoren hinzukommt. Wird ein bisserl eng am Anfang werden.
Gestern war es dann soweit. Bin doch jetzt tatsaechlich in den Klub der 50er eingetreten. Die Fete war auch recht ordentlich. (Bar mit Pool…) Sollte daher der Text etwas holpern, ersuche ich um Verstaendnis. Melde mich wieder von den Azoren. (Das Trackingsystem sollte funktionieren)