1. freies Training
Treffpunkt war 08:30 auf der Nordthern Child in Nelsons Dockyard. Dort angekommen, erlebten wir gleich eine Unterweisung zwischen Skipper und einem Bootsmitglied betreffend wo man mit Bootsschuhen zu gehen hat und wofuer Strassenschuhe gemacht sind. Ups! Was fuer ein Start . Dann ging es doch sachlich entspannt weiter. Julian, der Skipper, besetzte die Positionen und instrueierte die Crew, was ihm wichtig ist und was er sich von uns erwartet. Und das ist: Sicherheit der Mannschaft und ueberlegtes Handeln um Unfaelle zu vermeiden. Nach 10 Minuten war klar, dass wir mit Julian einen Volltreffer gelandet haben. (Danke Chris!) Aufgrund der sprachlichen Situation an Bord, gesprochen wird englisch, haben wir naturgemaess Schwierigkeiten mit dem Wording. Das wird aber. Auch die Ablauefe bei den Segelmanoevern sind etwas anders. Waehrend wir zu Hause das Manoever ankuendigen, auf das Feedback der Crew warten und dann das Manoever starten, Wende oder Halse , heisst es hier bei Ready to…. bereits volles pullen. Nachdem ich am Gross bin und Christian am Vorsegel, hatten wir dabei naturgemaess unterschiedliche Auffassungen ueber den Zeitpunkt der Durchfuehrung. Ist aber nur eine Frage der Vereinbarung und wird von Manoever zu Manoever besser.
Das Training am Vormittag wurde bestimmt von ca. 20 bis 25 Knoten Wind, eine Regenfront die ueber uns hinwegzog und einer Welle von bis zu 2 Meter. Nachdem wir einige male Wende und Halse alleine mit dem Gross geuebt hatten, setzten wir das Vorsegel . Hielt aber nicht lange und das Vorliek trennte sich vom Segel. da war dann Action am Vorschiff. Das war aber auch dann Julian zu viel. Kurs Hafen war angesagt und je nach Wind wird am Nachmittag ein weiteres Training durchgefuhert. Es ist notwendig, die Leute auf den jeweiligen Positionen zu trainieren, um fuer die Regatta geruestet zu sein. Nochdazu, wo wir mit der Racingklasse zusammengelegt wurden. Somit sind in unserer Klasse die staerksten Boote vetreten. Momentan fahren wir um die rote Laterne mit. Es wird aber sicher besser!!
Race Tag 1
Start zu dem heutigen 1. Rennen war fuer unsere Klasse um 12:15. Gott sei Dank, da es gestern bei einer grossen Party Lifemusik und Gratisrum gegeben hat (Mount Gay Rum). Auch unsere Crew war dort verterten, aber waehrend des Rennens alle auf ihrem Posten. Wirklich gut.
Nun zum Rennen selbst. Selben Bedingungen wie wir sie gestern beim 2. Training vorgefunden haben. Wind aus Nordost bis Ost zwischen 20 und 25, in Boen bis 30 Knoten. Welle wieder zwischen 1,5 und 2 Meter. Christian wieder als Grinder am Vorsegel und ich am Gross. Da kann es schon passieren, dass Christian bei der Wende bis zu den Knien im Wasser steht. Wenn er Glueck hat. Hat er Pech, sind seine Haare bis zur naechsten Wende wieder trocken. Da hab ich es hinten am Gross etwas leichter. Kann aber auch ziemlich fordernd sein, Gross, Baumniederholer, Traveller und Backstage zu trimmen. Vor allem dann, wenn du dem Rudergaenger hilfst und das Gross staendig fierst um es im naechsten Moment wieder dicht zu holen. Julian unser Skipper und Taktiker empfiehlt dann immer wenn du denkst es geht nichts mehr, an deine Exfrau oder -Exfreundin zu denken. Vor allem dann, wenn es wieder Probleme mit dem Spinnaker gibt. Aber er hat Recht. Wenn du am Ende des Rennens nicht total fertig bist, hast du nicht um jede Sekunde gekaempft. Und letztes Jahr waren zwischen Platz 2 bis 4 nur ein paar Sekunden. Und das nach 6 Wettkampftagen!
Allso gehen wir jetzt italienisch Essen , (Spaghetti!!) und dann zeitig schlafen. (Wahrscheinlich). Morgen fuehrt uns der geplante Kurs in den Nordwesten der Insel. Wird sich nicht ausgehen, wieder einen Bericht zu schreiben. Hole ich aber nach.
Bis dann
Race Tag 2und 3
Hart, anstrengend und viele blaue Flecken. Bin zwar nicht das erste mal auf Regatta aber in so kurzer Zeit war ich noch selten so kaputt. Gibt zwar immer wieder Partys, aber wir gehen relativ zeitig ins Bett. Mir ist unklar, wie manche Leute den naechsten Tag ueberstehen. Gestern ging es von Falmouth Harbour nach Dicksenbay, Fort James. Wetter und Welle wie immer. Viel Wind und auch die Wellen werden nicht kleiner. Unser Boot kann sehr gute Hoehe am Wind fahren, aber der Speed ist nicht so toll. Das holen wir dann alles wieder am Vorwindkurs auf. Wir benutzen einen Genacker und der Trimmer versteht sein Handwerk. Da gehts uns am Gross dann etwas besser. Viel Arbeit aber, wenn eine Halse angesagt ist. Mit der Taktik von Julian und ihn als Rudergaenger wenn es erforderlich wird, konnten wir den 5ten Platz erreichen. Das ergab dann in der Gesammtwertung Platz 8. (von 28). Not bad. We have to fuck the others off, wuerde Julian jetzt sagen. Ein echter Racer.
Heute ging es die selbe Strecke wieder zurueck. Auch diesmal hatten wir einen guten Start. Der Start verlaueft hier ueberhaupt sehr gesittet. Keine solche Schreierei wie bei der ASW oder in Marmaris. Organisatorisch kann sich die Antigua Sailing Week aber nicht mit diesen Regatten vergleichen. Eroeffnung war gar keine, Tagessieger werden nicht erwaehnt und so gemeinasame Events mit Essen und Lifemusik gibt es von der Organisation gar nicht. Keine Ahnung was die mit der Nenngebuehr machen. Segelrevier super, Rest teuer oder maessig organisiert. (Es gibt 4 Duschen fuer alle Maenner!!)
Wir haben heute jedenfalls wieder hart gearbeitet (ein Block ist waehrend dem Amwindkurs an der Grossschot geplatzt!) und werden auch Morgen wieder versuchen unseren Platz zu halten. Heutiges Ergebniss liegt leider noch nicht vor.
Race Tag 4
Waren die Wetterbedingungen bisher schon recht ordentlich, so hat sich eine Aenderung bereits mit heftigen Regen und starken Wind in der Nacht angekuendigt. Heute hatten wir sehr viel Wind und sehr hohe Wellen, (bis zu 3 Meter) sodass wir im 1ten Reff gestartet sind. Start war wieder o.k. und wir waren wieder vorne mit dabei. Hatten das Boot am Amwind- kurs gut unter Kontrolle und stachen so durch die Wellen. Waren auch nicht lange trocken. Aber so ist halt segeln. Julian war sich nicht ganz sicher, ob seine Entscheidung im 1ten Reff zu fahren, die richtige war. Hat sich aber von selbst erledigt. Waehrend ich das Gross trimme, wir brauchten maximale Hoehe zur naechsten Luvboje, ist uns mit lauten Knall die Reffleine gerissen. Im ersten Augenblick dachten wir alle:“ Oh Gott, nicht schon wieder der Block an der Grossschot!“ Einzig Julian hat sofort ueberrissen, was passiert war. Nicht weiter schlimm. Schuetteten das Gross aus und weiter ging die Fahrt. Ab jetzt war es aber Schwerarbeit am Gross, da wir permanent fierten und wieder dichtholten. Trotz des heftigen Winds, setzten wir am Vorwindkurs wieder den Genacker und erreichten damit eine Geschwindigkeit von bis zu 11 Knoten. Nach 2,5 Stunden hatten wir es geschafft und sind ueber die Ziellienie. Das mit haengen und wuergen, da wir es nicht schafften, auf einem Bug diese zu ueberschreiten. Also 50m vor der Ziellinie noch schnell 2 Wenden eingelegt. (Marmaris laesst gruessen!) Dann waren wir drueber. Hatten aber trotz dieses kleinen Missgeschicks ein gutes Gefuehl, vorne mit dabei zu sein. Und dann das Ergebniss: 2ter in der Tageswertung, 1ter in der Gesamtwertung. Schaut gut aus, wenn auf der Ergebnissliste dein Boot ganz oben steht. Fuer heute ein wirklich schoenes Gefuehl. Fuer heute desshalb, da wir diesen Platz sicher nicht halten koennen. Wir profitierten vom Missgeschick der anderen Boote. Realistischerweise wird es ein Platz 4 oder 5 werden. (Wenn nicht ein grobes Missgeschick passiert) Aber mit etwas Glueck und ein bisschen Pech bei den anderen Booten, schaffen wir vielleicht doch Rang 3. Der Leitsatz unser Crew „Lets try to fuck the others“ ist sicher im Sinn von Julian. Mal sehen, ob wir es schaffen.
Race Tag 5 und 6
Am 5ten Wettkampftag ging es von Nelson Dockyards nach Jolly Harbour. Selben Wetterbedingungen als die Tage davor. Nicht ganz soviel Wind wie am 4ten Wettkampftag, aber doch konstant zwischen 18 und 22 Knoten. Welle war an diesem Tag nicht das Thema, da unser Kurs ueberwiegend Vorwindkurs war. Immer wieder ein schoenes Gefuehl, wenn die Welle unter dir durchgleitet und das Boot richtig zu surfen beginnt. Der Start war entspannt und wir waren wieder vorne mit dabei. Man merkte jetzt richtig, dass sich die Crew anfaengt zu synchronisieren. Die Halsen bei dem doch recht anstaendigen Wind und das Wechseln des Genackers von einer Seite auf die andere ging richtig gut. Kein Missgeschick wie an den Tagen davor und so waren wir gegen 14:00 ueber der Ziellienie in Jolly HarborPlatz 5 in der Tageswertung unserer Klasse und Punktegleich an 2ter Stelle in der Gesamtwertung der Cruiser. Mehr konnten wir nicht erwarten.
Jetzt am 6ten Wettkampftag war natuerlich jeder hoch motiviert, da es moeglich war, doch noch Gesamtdritter zu werden. Der Kurs war in umgekehrter Richtung, also zurueck von Jolly Harbour nach Nelsons Dockyard. Ueberwiegend Amwindkurs. Und jetzt hat sich auch das Wetter geaendert. Der Wind wird immer schwaecher und somit die Wellen etwas niederer. Alles Bedingungen, die unserer Crew und unserem Boot entgegen kamen. Skipperbriefing war kurz und buendig. Wenn wir es wirklich wollen und daran glauben und unsere Manoever wie bisher machen kann es klappen. Er der alte Fuchs hatte natuerlich auf solche Windverhaeltnisse spekuliert und eine neue wesentlich groessere Genua vorbereitet. Unglaublich, wie das Boot ansprang, sobald wir diese gesetzt hatten. Wir waren am Start besser als je zuvor und konnten die in der Wertung vor uns liegenden Boote lange Zeit in Schach halten. Wir segelten was das Zeug hielt und Julian ist ein echter Racer. Unwahrscheinlich, was da an Kraft und Wille rueberkommt. Nach guten 3 Stunden fuhr das erste Boot unserer Klasse ueber die Ziellienie. Wichtig war jetzt, dass der Abstand zu uns nicht zu gross wurde. Und dann waren wir ueber der Linie. Langes Zittern und Bangen, da jeder wusste es wird knapp. Und dann das Ergebniss: Tagessieg, und Platz 3 in der Gesamtwertung!!!. Und das bei so einer Regatta. Toll!